Werkbeschreibung
Biographisches
Der 1949 geborene Berner Künstler Alex Zürcher - alias Vialli 11 - äussert sich zu seiner bisherigen beruflichen Laufbahn wie folgt: "... war oder bin Packer, Buffetbursche, Regen-jogger, Velo- und Velo-solexfahrer, Landdienstler, Reisender, Literaturfreund, Fussballspieler, Experimentiergärtner, Well-blechschneider, Cliché-Säuren-Mixer, Möchtegern-Fotograf, Italienfreund und Spaghettiliebhaber, Juniorentrainer, Volkshochschüler, Chemograph, Lehrer, Pilzesammler und immer mehr: Zeichner, Maler."
Alex Zürcher ist Lehrer und hat sich das Malen und Zeichnen, das ihn von klein auf faszinierte, durch unermüdliches Arbeiten und Experimentieren, durch Lesen, Schauen und Diskutieren mit anderen Künstlern selbst beigebracht. Maluntensilien gehören zu seiner Freizeitausstattung wie für andere die Turnschuhe.
Seit den 80er Jahren stellt Alex Zürcher regelmässig in der Schweiz aus.
Material und Technik
Kein Papier bleibt verschont: Ob Papierserviette oder Zeitung, handgeschöpftes Papier oder Karton, Alex Zürcher verwandelt jeden erdenklichen Bildträger durch seine expressive farbstarke Malerei in ein Objekt mit künstlerischem Eigenwert.
Aquarellfarben und Tusche werden in Zürchers Malerei zu ebenbürtigen Konkurrenten, verfliessen sie doch gemeinsam auf dem nassen Untergrund. Ölkreide lässt die Konturen des Dargestellten klarer erscheinen. Acrylfarben sind in den letzten Jahren das bevorzugte Medium. Die mitunter stark farbreduzierten Bilder werden immer wieder von Farbkombinationen wie Flaschengrün-Rosa, Dunkelumbra-Rotorange, Indigo-Azzurriblau, Marrone-Rosarot, Türkis-Oliv, Zimt-Schwarz, Grau-Scudetto(Rotweissgrün) bestimmt, für die Alex Zürcher eine besondere Vorliebe verspürt. Die verwendeten Farbtöne listet Zürcher wie die Legende einer Landkarte am Blattrand auf. Er nimmt Ihnen so das Geheimnis und wendet die Aufmerksamkeit des Betrachters ausschliesslich auf den Duktus der Zeichnung.
Bildsprache und künstlerische Aussage
Inspirationsquelle für Alex Zürcher war und ist Italien, das Land als Gesamteindruck, die Landschaften und besonderen Atmosphären der einzelnen Regionen, sowie der gesamte Mittelmeerraum.
Spannung, Dynamik und Bewegung zeichnen Zürchers gegenständliche Bildsprache aus. Ein vene-zianischer Nachthimmel, dunkel verhangen, Gewitterwolken drohen regenschwer; man meint auf dem Aquarell die Spuren der ersten Tropfen verewigt zu sehen. Nichts ist im Lot. Die Häuser biegen sich wie Bäume im Wind. Statische Gesetze werden gebrochen. Alt ehrwürdige Gebäude der Lagu-nenstadt neigen sich zum Wasser. Alles scheint aus den Fugen geraten. Verwackelte Schnappschüs-se, aus dem Wunsch entstanden, das flüchtige Gefühl im Anblick eines bestimmten Ortes, einer be-stimmten Situation so rasch wie möglich auf Papier zu bannen - Schnappschüsse erlebter Land-schaft.
Alex Zürcher vermeidet den Versuch die vielfältigen und stimmungsgeladenen Eindrücke in impres-sionistischer Manier ab- oder nachzubilden. Er übersetzt das Wesen der Landschaft und der Dinge, des Geschehenen und Gesehenen in sein malerisches Vokabular macht es und in seiner Wirkung auf das Gefühl anschaulich. Zürcher schwankt hierbei zwischen Harmonie und Irritation, zwischen Ab-straktion und Realistik. Zürcher erfasst Stimmungen, die sich aus dem Wetter, dem Licht und der in-dividuellen Anschauung synthetisieren. Manchmal geschieht dies allein in Tuschzeichnungen, die die Konturen und Strukturen der Häuser und Hügel verfolgen und nur nach fragmentarischen Farbakzen-ten verlangen.
"... und den magischen Klang haben die Regionen mit ihren eigenen Gesichtern - das dramatische Ligurien, die strenge Basilicata, die melancholische Lombardei, die harmonische Toskana, das grüne Umbrien, das Olivenland Apulien - all das will ich malen und zeichnen und einpacken und mitnehmen und niemals vergessen."
Website von Alex Zürcher
http://www.alexzuercher.ch/ |