Werkbeschreibung

„Wir Menschen dürfen uns nicht zu wichtig nehmen. Wir sollten immer

auch mit einem lachenden Auge über uns selber wachen können“

 

Biografisches

 

Sylvette Nick (1959, Zürich CH) ist im zürcherischen Urdorf aufgewachsen. Bereits als Kind zeichnete sie gerne und wusste, dass sie später einen „zeichnerischen Beruf“ ergreifen würde. Von klein auf hatte Nick eine besonders enge Beziehung zu Tieren, speziell zu Pferden. Über 30 Jahre war sie eine leidenschaftliche Reiterin. Die angehende Künstlerin wählte das Schriften- und Reklamemalen zu ihrem Beruf. Während ihrer vierjährigen Lehre erwachte in ihr das Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck, das sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit so oft es ging ausübte. Nick nennt sich Autodidaktin, obwohl ihr Beruf bereits eine künstlerische Ausbildung in sich barg. Die Welt der Phantasie und die des Humors faszinierte Nick schon immer. Diese Faszination verrät vor allem auch ihr malerisches Werk, bei dem sie sich auch von den Schweizer Surrealisten anregen liess. Ein anderer sehr wichtiger Anregungspunkt ist die tägliche Lektüre der Künstlerin, die sie vielfach für ihr bildnerisches Werk nutzt. Seit 2012 widmet sich Nick ausschliesslich ihrem künstlerischen Werk. Die Künstlerin stellt in der Schweiz in Einzel- und Gruppenausstellungen aus. Sie lebt mit Ihrem Lebenspartner im aargauischen Jonen, wo sich auch ihr Atelier befindet.

 

 

Material und Technik

 

Nicks Werk setzt sich aus Malerei und Skulptur zusammen. Bei beiden fällt die technische und formale Experimentierfreude der Künstlerin auf. Viele ihrer Ölbilder sind mit einem kurzen Text versehen. Diese Interaktion von Bild und Text ist für die Künstlerin sehr wichtig. „Aus dieser bildnerisch-textuellen Zwiesprache erschliesst sich dem Betrachter das Bild“, erläutert Nick. Ihre Bilder zeichnet eine starke Farbigkeit mit Komplementärkontrasten aus. Diese lassen das Bild lebendig werden. Die figürlichen Motive, meist Tiere, die mit menschlichen Attributen versehen sind, umrandet Nick mit einer feinen Linie. Dieses zeichnerische und grafische Element unterstreicht die präzise Pinselführung, die aber im Farbauftrag des Hintergrundes in einer malerischen Geste aufgeht. Die Entwicklung der feinen Pinselführung hin zu einem immer stärkeren malerischen Gestus ist Kennzeichen des Werkes. Oft fertigt Nick kleinere Werke auf Holztafeln (ca.16 x 22cm) an, um eine Auswahl davon dann auf grösseren Leinwänden umzusetzen. Für die Skulpturen verwendet Nick neu gefundenes Schwemmholz, das formal die Aussage der Skulptur vorwegnimmt. Die Künstlerin entdeckt in den losen Zweigen viele Gestalten, Pferde und auch Menschen oder Pflanzen, die sie dann in einer experimentellen Mischtechnik entsprechend zusammenfügt und einfärbt. Durch das Material (Schwemmholz) strahlen die Skulpturen eine Art Leichtigkeit aus, die sie leichtfüssig erscheinen lässt.

 

 

Bildsprache und Künstlerische Aussage  

 

Sylvette Nick versteht ihr Werk als eine neckische Anspielung an alles Menschliche. „Meine Bilder sind Textbilder“, erklärt Nick. Ihre tägliche Lektüre ist für sie selber ein reicher Fundus aus dem die Künstlerin Anregungen für ihr Werk schöpft.  Diese bildnerisch-textuelle Zwiesprache ist ein Kern ihres Werkes. Mit Vorliebe verwendet sie Tiere als Motive und verleiht ihnen menschliche Attribute. Dieses indirekte Vorgehen lässt den Betrachter trotz den teilweise ernsten Inhalten schmunzeln. Gerade dieses Moment ist zentral in Nicks Werk: mit einem Lächeln über ernste Themen nachdenken, die in sich etwas sehr Menschliches spiegeln. Ihre Figuren wirken darum oft skurril. Humor ist dabei ein zentrales Element in Nicks Werk. „Wir Menschen dürfen uns nicht zu wichtig nehmen. Wir sollten immer auch mit einem lachenden Auge über uns selber wachen können“, so die Künstlerin. Für wahr, so wirken denn auch ihre Skulpturen: ein bisschen tierisch und sehr menschlich. Im malerischen Werk der Künstlerin eröffnen sich dem Betrachter skurril-phantastische Welten, die auf die sprudelnde Phantasie und den Humor der Künstlerin sowie auf ihr feines Gespür für den Menschen verweisen. Ab und zu gemahnen ihre Bilder auch an die französische Cartoon Tradition. Obwohl man in manchen Gemälden Lebewesen zuerst entdecken muss, so verbergen sich irgendwo doch ein paar Augen, die ihre eigene, geheimnisvolle Geschichte erzählen. Und darum geht es im Werk von Sylvette Nick: um Geschichten, die den Menschen direkt oder indirekt angehen; um ein Lebewesen, das sich noch selber entdecken muss, um sich selber zu erkennen.

Website von Sylvette Nick

www.artesylvettenick.ch