Website von Rosmarie Gehriger

http://www.rosmarie-gehriger.ch

 

Werkbeschreibung

Biografisches

Rosmarie Gehriger (1944, Attiswil BE) zeichnete und bastelte schon als Kind sehr gerne. Vieles lernte sie von ihrem Vater, der als Uhrmacher oft und viel auch in der Freizeit gestaltete. Nach dessen Tod musste Gehriger einen Brotberuf erlernen, um so die Familie finanziell zu unterstützen. Sie machte eine Ausbildung als Telefonistin. Bald wechselte die angehende Künstlerin in den kaufmännischen Beruf. In ihrer Freizeit belegte Gehriger Kurse an der Kunstgewerbeschule. Mit dem Wohnortwechsel nach Basel holte sie all ihre Kindheitswünsche nach: sie lernte Gitarrespielen, tanzte und malte in ihrer Freizeit. Trotz einer sehr guten berufliche Position im kaufmännischen Bereich,  entschloss sich Gehriger im Alter von 40 Jahren den Beruf aufzugeben, um sich gänzlich der Malerei zu widmen. Durch die Bekanntschaft einer Kunstprofessorin konnte die angehende Künstlerin nach Barcelona reisen, wo sie an der Kunsthochschule zwei Jahre Malerei und Druck studierte. Nach der Rückkehr in die Schweiz fasste sie als Künstlerin schnell Fuss und erhielt Förderbeiträge der Firmen Ciba-Geigy Japan und der Kambly SA. Der Japanaufenthalt und weitere Reisen prägten die Künstlerin und ihr Werk. Seit 2000 wird sie von der Firma Kambly SA mit einem grossen Atelier sowie Kost und Logis unterstützt. Gehriger stellt in der Schweiz und im Ausland aus und gibt Kurse in Malerei und in den verschiedenen Drucktechniken sowie in Teambildung für Firmen. Sie lebt und arbeitet in Basel und in Trubschachen BE, wo sich auch ihre Ateliers befinden.

 

Material und Technik

Gehriger ist Malerin und Druckgrafikerin. Als Malerin verwendet sie Acrylfarben und grundierte Leinwände. Daneben dienen auch Holz und Papier als Bildträger. Ihre Farbpalette ist so breit wie ihr Themenspektrum. Sie malt ausschliesslich mit dem Pinsel. Ihr Arbeitsprozess fängt vor der leeren Leinwand an: hier entstehen Figuren und Formen. „Nach jeder gemalten Form weiss ich, welche ich als nächstes malen muss“, erläutert Gehriger ihre schnelle aber sehr feine Arbeitsweise. Die Formate ihrer Bilder reichen von sehr klein bis 300 x 200 cm. Daneben ist die Künstlerin eine begnadete Druckgrafikerin. Als eine der letzten ihres Fachbereiches fertigt sie noch Kupferdrucke in ihrem eigenen Kupferdruckatelier an. Sie besitzt eine grosse „Brunner-Presse“ und bietet Interessierten auch Kurse an. Die Druckfarbe ist bei ihr oft schwarz. Die Künstlerin experimentiert aber auch gerne mit anderen Farben. Der Bildträger hier ist ein spezielles, saugfähiges Papier. Im Rahmen des Kupferdrucks fertigt Gehriger  Aquatinta, Mezzotinto, Radierung und Kaltnadelradierung an. Daneben fotografiert die Künstlerin leidenschaftlich. Hier interessiert sie sich vor allem für die Details aus unserer Umwelt, denen wir keine Beachtung schenken, wie zum Beispiel einen alten Container. Sie lässt die Bilder grossformatig entwickeln und auf Leinwände aufziehen. Sie dienen der Künstlerin für eine Gegenüberstellung mit ihrem malerischen und druckgrafischen Werk.

 

Bildsprache und künstlerische Aussage

Gehrigers Arbeiten zeichnen sich durch ihre Themen- und Technikvielfalt aus. Die Künstlerin setzt Fotografie einem gemalten Bild oder einer Druckgrafik gegenüber und thematisiert somit explizit den Begriff der Wandlung. „Wir alle und die Welt um uns ist im stetigen Wandel“, erklärt sie. Ihre formale Sprache ist mehrheitlich figürlich abstrahiert. Ihre Bilder und Gegenüberstellungen erzählen Geschichten, die jeder Betrachter anders erfährt. Hier liegt die grosse Spannung, die ihr Werk ausmacht. Die sehr breite Farbpalette und die verschiedenen Techniken lassen die einzelnen Themen zu neuem Leben erwachen. Immer wieder widmet sich Gehriger auch thematischer Projektarbeit, wie etwa „Red Hanger“ oder „Black Gold“, wo sie aktuelle Zeitfragen künstlerisch in einer Installation umsetzt. Der Vielfalt ihrer Arbeiten ist gemeinsam, dass der Betrachter in jedem Werk die sehr feinfühlige Wahrnehmung der Künstlerin und ihre „feine“ Umsetzung der künstlerischen Idee spürt. Der Mensch, seine Entwicklung und seine Umwelt sind der Stoff ihrer Auseinadersetzung. „Mein Bestreben ist Unsichtbares sichtbar zu machen“, erklärt Gehriger. Ihr Werk ist steter Wandlung unterworfen. Hier liegt auch das Besondere, das in vielen Kontrasten in Bildern und Druckgrafiken sowie Fotografien an den Tag tritt.