Werkbeschreibung
Biographisches
Heidi Spring ist 1945 in Zürich geboren.
1965 schliesst sie ihr Studium am Konservatorium Winterthur mit dem Klavierlehrerdiplom ab. Sie studiert Gesang in Zürich.
Seit ihrer Kindheit hat sich Heidi Spring autodidaktisch als Malerin und Objektkünstlerin ausgebildet. Seit 1991 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Heidi Spring lebt und arbeitet in der Deutschschweiz.
Material und Technik
Ziegelsteine und Eisenblech, Messingdraht und Kupferoxyd, Holz und Granit, Sand und Leim, Acryl und Polyester - Heidi Springs Repertoire der verwendeten Arbeitsmaterialien liest sich wie eine Auf-stellung in einem Lehrbuch für Baustoffkunde. In den Dingen, die sie am Wegrand findet, in Natur- oder Abfallprodukten unserer Zivilisation, entdeckt Heidi Spring immer wieder einen ästhetischen und künstlerischen Ausdruckswert. Sie löst Fundstücke wie zerbrochene Ziegel, rostige Bettfedern oder verbogene Heugabeln aus ihrem hergebrachten funktionalen Zusammenhang und erfüllt sie im Kon-text eines Kunstwerks mit neuen Symbolgehalten. Im Findungsprozess einer neuen Skulptur oder eines Objekts lässt sich Heidi Spring von der Gestalt des Fundstücks leiten. Wenn es das Sujet ver-langt und das Arbeitsmaterial nicht durch sich selbst wirken soll, wird Farbe integriert. Die leuchtend-reinen Acrylfarben sind es dann auch, die den heiter-hintergründigen Aspekt im Schaffen Heidi Springs unterstützen.
Bildsprache und künstlerisches Anliegen
Ebenso unerschöpflich wie die Vielfalt der verarbeiteten Materialien erscheint, präsentiert sich der Formen- und Motivreichtum in Heidi Springs Oeuvre: Da stehen rundäugige "Gespenster", eine "Kat-ze" und ein "erweckter Schwan" aus Steinen, Eisendraht und Holz neben farbig-fröhlichen Spiralen, die auf dünnen Drähten über ihrem Steinsockel in den Himmel wachsen; da verwandelt sich ein ver-witterter, bemalter Eisenstab zu einem "Obelisk" und sogenannte "Magnetbilder" regen mit ihren rosti-gen oder bemalten Eisenbleche zum eigenständigen kreativen Gestalten ein. Realistik und Abstrak-tion vereinigen sich in Heidi Springs Werk zu einer unverwechselbaren Bildsprache. Ungegenständ-lich angelegte Bildideen wecken Assoziationen zu Figürlichem; Figürliches bleibt stets in der reduzier-ten Formgebung der Abstraktion verbunden. Heidi Springs Kunst will inspirieren, anregen und Frei-raum für individuelle Gefühle und Gedanken lassen. Sie benötigt hierfür keinen fest umrissenen Mo-tivkanon, sondern eine Formenfreiheit und künstlerische Bildsprache, die so vielschichtig in ihren An-deutungen, Metaphern und Inhalten ist, dass sie das Unbewusste des Betrachters zu den unterschied-lichsten Assoziationen anregen. Heidi Springs Kunst will kommunizieren, ihre Skulpturen und Objekte wollen als dreidimensional umgesetzte Gedanken, Worte, Sprache verstanden werden. Sie vermitteln von der Gedanken- und Gefühlswelt des Künstlers hin zur Gefühls- und Gedankenwelt des Betrach-ters. Wie die wiederkehrenden beweglichen Elemente und Schatteneffekte die Veränderlichkeit der Kunstobjekte unterstreichen, variiert die Rezeption der Kunst Heidi Springs von Betrachter zu Betrachter und Stimmung zu Stimmung: Ein leises Schmunzeln weicht der Nachdenklichkeit, ein offenes Lachen der tief empfundenen Betroffenheit.
"Manchmal kommt es mir vor, wie wenn ich mich bei jedem Werk durch den Dschungel und die Wirrnisse dieser Welt hindurcharbeiten müsste. Vielleicht ist jede Kunst, in diesem Sinne betrachtet, ein individueller Modellfall des ganzen Weltgeschehens -und als schöpferischer Mensch habe ich die besonderen Fähigkeiten, mich mit diesen Spannungen derart auseinanderzusetzen, dass dann am Wegrand - gleichsam als Spuren - die künstlerischen Werke zurückbleiben."
Website von Heidi Spring
http://www.heidispring.info/ |