Werkbeschreibung

Biographisches

 

1965 in Zürich geboren und in Urdorf aufgewachsen, besucht Christian Koch von 1981 bis 1982 den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich. Eine Lehre als Hochbauzeichner bis 1986 schliesst sich an. Von 1986 bis 1989 studiert Christian Koch Architektur an der HTL Brugg-Windisch. Er ist in der Folgezeit in verschiedenen Architekturbüros als Mitarbeiter tätig. Ab 1994 intensiviert er seine Auseinandersetzung mit der Malerei. Christian Koch stellt seit 1987 regelmässig in Galerien der Deutschschweiz aus.

 

 

Material und Technik

 

Leuchtende Farben und schrille Kontraste, gestische Flächen und eng umrissene Formen, dunkle Tiefen und aufdringliche Körper - Christian Kochs Malerei ist authentisch, individuell, voller Leben und beweist künstlerischen Mut zum unmittelbaren Ausdruck. Seine gemalten und collagierten Bildwelten auf Sperrholz und Papier spiegeln rohe, intuitive Empfindungen und fokussieren die impulsive Schaffenskraft des Künstlers. Die Spontaneität des Ausdrucks korreliert mit Material und Arbeitsweise. Rasch trocknende Acrylfarben unterstützen seine expressive Malerei aus dem Moment. Eine Farbe überlagert die andere, unwillkürlich und gewollt, erzwungen und unverhofft. Kompakte, pastose Farbflächen entwickeln sich aus Schichtungen. In keinem Zustand erscheint ein Bild vollendet. Überall zeigt sich die spontane Veränderung.

Christian Koch setzt seine gewählten Themata in formal und technisch einheitlichen Bilderzyklen um. Aus der gleichzeitigen und wechselseitigen Bearbeitung mehrerer Bilder erwächst in seinen Werkgruppen ein schier unerschöpflicher motivischer Variantenreichtum, in dem er das Thema von den verschiedensten Seiten auslotet und zu einer gesteigerten Ausdruckskraft verdichtet.

 

 

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

Zentrales figürliches Motiv im künstlerischen Schaffen Christian Kochs ist der Mensch. Frauen, nackt und geflügelt, in provokativen Posen, mit langen Beinen und ausladenden Gesten, verrenkte Körper, gequält, isoliert, in Umarmungen verschlungen, Gesichter, Fratzen, starrende Augen, schreiende Münder, Individuen in Rot und Gelb bevölkern seine Bildwelten. Daneben steht die Abstraktion. Christian Kochs Figuren und Köpfe treten als Versatzstücke vor ungegenständlichen Bildteilen auf. Statisch und dynamisch, ornamental und organisch schieben sich Farb- und Formelemente zu verschachtelten, eigengesetzlichen Bildhintergründen zusammen, die jeder raumperspektivischen Gesetzmässigkeit widersprechen.

In seiner Malerei verleiht Christian Koch dem Unterbewusstsein, seiner Imagination und Emotionalität eine neue optische Bühne. In einer Form des psychischen Automatismus wird die augenblickliche Befindlichkeit, der momentane Ausdruckswille in einer farborientierten Bildsprache visualisiert. Farbgewalt, Erzählerisches und Symbolisches erfahren in der Konzentration auf die rein sinnliche und unmittelbare Erfahrbarkeit seiner Bilder und ihrer Inhalte eine Synthese, die den Betrachter herausfordert.
Christian Kochs Kunst spricht von allgegenwärtigen menschlichen Befindlichkeiten, aber auch von einer subjektiv-selektiven Betrachtungsweise der Spezies Mensch durch das Künstlerauge. Dieses erkennt eine Grundeigenschaft des Menschen in einer eruptiven, ungezügelten, jedoch durch soziale Normen und Gesetze eingeschränkten und tabuisierten Leidenschaftlichkeit. Mit seinen impulsiven Gesten, der intensiven Farbpalette und Befreiung des Motivs aus einem Cliché erweckt Christian Koch jene Gefühlsregungen aus ihrem Schlummer, überwindet er die Scham des Unausgesprochenen und postuliert er in einer malerischen Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion die existentielle Wichtigkeit jeglicher Emotionalität im menschlichen Dasein.

Website von Christian Koch

www.artck.ch