Worte der Künstlerin
Skulpturen
Mit dem Wechsel in das Tessin im Jahr 2000 fand ich es an der Zeit, meinen bis anhin ausschliesslich mit zweidimensionalen Arbeiten realisierten Ausstellungen nun auch plastische hinzuzufügen.
Im Widerstreit mit vielen Stunden des Zeichnens nach Modellen in Zürich, begann ich einen nicht auf Körpermasse bezogenen Weg einzuschlagen. Die Körper- und Gliedmassen meiner Skulpturen sind meist verlängert, somit die Darstellung schmal, hochaufgeschossen und leicht wirkend. Der Aufhebung der Schwere haftet immer auch Flüchtigkeit und Momentanes an. Dies trifft die Gefühle und Zustände, die ich mit den Figuren zu fassen versuche: Glück, Freude, Befreiung, festgehaltene Momente des Lebens. Die Arbeiten sind eine Auseinandersetzung zwischen der Flüchtigkeit der Aussage und der Ausführung in gewichtiger Bronze.
Die Modelle erarbeite ich aus Wachs (verlorene Form) oder modelliere sie mit Drahtgeflecht, Stäben, Gips und Zellulose. Durch eine spezielle Beimischung für die letzten Gipsschichten, entsteht die bewegte Struktur der Oberfläche.
Die Arbeit und das Können des Kunstgiessens kommen sodann zum Zug. Wenn die Patina wunschgemäss spielt und ich die fertige Bronzeskulptur in den Händen halte – ist ihr Geburtstag – ist ihr Werden schon Erinnerung.
Und die begleitenden Bildtafeln? Mit Spachtel und Spritztechnik entstand Ruhe in Unruhe. Sie sind als hohe schlanke Formate Begleiter, sie sind Echo der Farbe und Struktur der Skulpturen.
Anneliese Hophan
Website von Anneliese Hophan
www.anneliesehophan.ch |